Eine Reise durch Kuba ist eine Zeitreise, eine Reise durch ein quietschebuntes Märchenbilderbuch, ist ein intensives, zwiespältiges Erlebnis und eine Reise zwischen zwei Welten. Auf unserem Weg von Holguín im Süden nach Havanna und weiter an die Traumstrände von Varadero besuchten wir touristische Highlights, genossen einzigartige Naturerlebnisse, badeten unter Wasserfällen und an Palmenbestandenen Traumstränden. Wir folgten den prächtigen Spuren der kolonialistischen Vergangenheit, teils farbenfroh restauriert, teils verfallen. Wir vertieften uns in die einzigartige Geschichte dieses heroischen Inselvolkes: immer wieder unter Fremdherrschaft, aus der es sich immer wieder in zähen Widerstandskämpfen befreite und schließlich ziemlich autark und isoliert von den Großmächten jahrzehntelang überlebte. Aber vor allem bestaunten wir die lebensfrohe Unbeschwertheit der Kubaner trotz bitterer Armut, die unkonventionellen Tricks, mit der sie die Härten ihres sozialistischen Alltags meistern. Den allgegenwärtigen Klängen der leidenschaftlichen kubanischen Musik konnten wir nicht lange widerstehen bis wir ausgelassen mit tanzten – wenn auch ohne diese hinreißenden Wellenbewegungen, für die die Kubaner offenbar mit einem besonderen Gelenk ausgestattet sind.
Noch hat sich Kuba von den verkrusteten Strukturen eines überholten politischen Systems nicht ganz befreit. Der Kommunismus brachte Kuba ein beeindruckendes soziales Gesundheitswesen und ein vorbildliches Bildungssystem, aber auch allgegenwärtige Überwachung und Korruption. Statt eines allgemeinen Wohlstands hat er großflächige Armut hervorgebracht. Doch das Land ist im Aufbruch. Lebensfreude, Spitzfindigkeit und Optimismus werden den Kubanern helfen, eine neue Lebensform zu finden. Wir sind neugierig darauf, wir kommen wieder – denn der Zauber dieser Insel macht süchtig.